Cholesterin zu niedrig (Blutwert TC vermindert)
Wenn der Cholesterinwert niedriger als 200 mg / dl ist, ist das normalerweise ein gutes Zeichen. Allerdings sollte man sich in jedem Fall auch anschauen, wie der differenzierte Blutfettspiegel aussieht. Denn neben dem Blutwert TC (Gesamt-Cholesterin) werden stets noch zwei bzw. drei weitere Blutfettwerte gemessen (HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyceride).
Problematisch wird es nur dann, wenn der HDL-Wert zu gering ist. Denn der sollte bei mindestens 40 mg / dl oder höher liegen. Wenn der HDL-Wert darunter liegt, steigt das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung rapide an.
HDL ist die Abkürzung für "High Density Lipoprotein". Ein Lipoprotein ist ein Transport-Kügelchen, dass Blutfette aufnehmen und durch den Körper transportieren kann. Grob vereinfacht kann man sagen: LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) führt zu einer langsamen, schleichenden Verstopfung der Blutgefäße, HDL-Cholesterin ist dagegen dafür zuständig, die verstopften Bereiche wieder aufzuösen.
- Es ist daher gut, wenn der LDL-Wert niedrig ist (unter 160 mg / dl)
- Es ist daher gut, wenn der HDL-Wert möglichst hoch ist (über 40 mg / dl).
Leider gibt es keine geeigneten Therapieformen, um den HDL-Wert zu steigern. Daher muss man quasi im Umkehrschluss die übrigen Werte senken, um das Risiko zu verringern.
Symptome bei niedrigem Cholesterin-Wert
Erhöhte oder gesenkte Blutfettwerte führen in der Regel zu keinen spürbaren Symptomen. Man bemerkt sie normalerweise gar nicht. Um so wichtiger ist es, sie regelmäßig prüfen zu lassen.
Wenn es aber nun gar keine Symptome gibt, warum soll man den Cholesterinspiegel ernst nehmen? Der Grund ist einfach: weil der Cholesterinspiegel ein Indikator für eine Folgeerkrankung ist. Anders gesagt: Je höher der Cholesterinspiegel - und je länger ein überhöhter Wert gemessen wird, um so größer ist das Risiko, plötzlich und überraschend Opfer einer (oft tödlichen) Herz-Kreislauf-Erkrankung zu werden (Schlaganfall, Herzinfarkt, Lungenembolie).
Ursachen eines verminderten Cholesterin-Wertes
Zu den ungesunden Blutfettwerten zählen:
Die Ursachen dafür liegen in aller Regel in Bewegungsmangel. Denn druch Bewegung werden die Blutbahnen fit gehalten. Ohne Bewegung kann sich das Cholesterin ansammeln und zu einer langsamen Verhärtung führen (Arteriosklerose). Erst in zweiter Linie spielt die Ernährung eine Rolle. Denn der Großteil des körpereigenen Cholesterins wird vom Körper gebildet - und nicht etwa durch die Nahrung aufgenommen.
Allerdings wirken Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung meist zusammen. Es ist daher immer gut, sich gesund zu ernähren, um das Körpergewicht so im Lot zu halten, dass man sich gerne und ausreichend bewegen mag.
Cholesterin Normalwerte
Die folgende Cholesterin-Tabelle zeigt die Cholesterin-Normalwerte für Menschen ohne weitere Risikofaktoren (Erwachsene unter 40 Jahre). Die Werte werden in Milligramm pro Deziliter gemessen ( mg/dl ), in manchen Laborbefunden ist alternativ die Angabe Millimol pro Liter (mmol/l) verzeichnet.
Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) | ||||
Abk. | Bezeichnung | Normwerte mg / dl | Normwerte mmol / l | Siehe auch |
TC | Gesamt-Cholesterin | unter 200 mg / dl | unter 5,1 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
LDL | LDL-Cholesterin | unter 160 mg / dl | unter 4,1 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
HDL | HDL-Cholesterin | über 40 mg / dl | über 1,0 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
TRG | Triglyceride | unter 150 mg / dl | unter 1,7 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) | |||
Abk. | Bezeichnung | Normwerte mg/dl | Normwerte mmol/l |
TC | Gesamt-Cholesterin | < 200 mg / dl | < 5,1 mmol / l |
LDL | LDL-Cholesterin | < 160 mg / dl | < 4,1 mmol / l |
HDL | HDL-Cholesterin | > 40 mg / dl | > 1,0 mmol / l |
TRG | Triglyceride | < 150 mg / dl | < 1,7 mmol / l |
Abkürzungen: mg = Milligramm; dl = Deziliter; mmol = millimol; l = Liter - Mehr zu den Einheiten
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
Bei älteren Menschen (über 40 Jahre) werden häufig leicht erhöhte Werte gemessen. Die folgende Tabelle (ohne Risikofaktoren) veranschaulicht, dass es fließende Übergangszonen gibt.
Veränderte Grenzwerte bei Risikofaktoren
Das Problem ist: die Normwerte verändern sich in Abhängigkeit von weiteren Risikofaktoren. Dazu gehören zum Beispiel:
- Rauchen
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Diabetes (Zuckerkrankheit)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Gefäßerkrankungen
- medikamentöse Behandlungen (z.B. mit Hormonen)
Wenn zwei oder mehr der oben genannten Risiko-Faktoren vorliegen, verändern sich die Grenzwerte. Das bedeutet, dass es anderer Werte bedarf, um das Risiko einer Folgeerkrankung besser einzuschätzen. Die folgende Tabelle zeigt die Normalwerte für Menschen mit zwei oder mehr Risikofaktoren (Erwachsene unter 40 Jahre).
Blutfettwerte mit Risikofaktoren | ||
Abk. | Beschreibung | mg / dl |
TC | Gesamt-Cholesterin | unter 160 mg / dl |
LDL | LDL-Cholesterin | unter 130 mg / dl |
HDL | HDL-Cholesterin | über 40 mg / dl |
TRG | Triglyceride | unter 130 mg / dl |
Abkürzungen: mg = Milligramm; dl = Deziliter; mmol = millimol; l = Liter - Mehr zu den Einheiten
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
Die folgende Grafik kann die Normbereiche für die Blutfettwerte anschaulich machen:
Die Cholesterin-Laborwerte sind nicht Bestandteil des großen Blutbildes - und auch nicht des kleinen Blutbildes. Sie werden vom behandelnden Arzt oder Ärztin je nach Bedarf vom Labor angefordert.
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