Universalspender: Blutgruppe Null Rh negativ
Die Erythrozyten der Blutgruppe Null Rhesus negativ enthalten keine Antigene. Im AB0-System zeigt die "0" an, das weder Antigen A noch Antigen B gebildet werden. Im Rhesus-System besagt "negativ", dass das Antigen D nicht gebildet wird. Folglich werden diese Erythrozyten von keinerlei Antikörpern, die sich im Blutplasma befinden, angegriffen.
Blutgruppe Null Rhesus negativ ist daher ein sogenannter "Universalspender" - diese Erythrozyten sind für alle anderen Blutgruppen geeignet.
Die folgende Blutgruppen-Tabelle zeigt die Kombinationen zwischen Spender und Empfänger nach dem AB0-System, das Karl Landsteiner entwickelt hat. Das Spender-Blut der Gruppe 0 (rechte Spalte) kann also von allen empfangen werden:
Aber! Genau anders herum verhält es sich aber für Menschen mit Blutgruppe Null, wenn sie fremdes Blut brauchen: sie können nur Blut genau dieser Blutgruppe Null Rhesus negativ empfangen, alles andere wäre gefährlich: die Antigene auf den roten Blutkörperchen würden von den Antikörpern des eigenen Blutplasmas angegriffen. In der Folge würde das Blut verklumpen (sog. Hämagglutination) und die Blutgefäße verstopfen.
Rhesus-Faktor
Allerdings spielt noch ein zweiter Faktor eine wichtige Rolle: der sogenannte Rhesus-Faktor. Rund 85% aller Menschen tragen auf der Oberfläche der Erythrozyten ein sog. D-Antigen ("Rhesusfaktor D"). Man sagt, ihre Blutgruppe ist "Rhesus positiv" (Rh+). Bei den übrigen 15% ist das D-Antigen nicht vorhanden, sie sind Rhesus negativ (RH-).
Die Frage, welches Blut man bei Blutgruppe 0 empfangen kann, ist also komplexer als in der vorherigen Grafik dargestellt. Die folgende Tabelle kann darüber Aufschluss bieten:
Wie viele Menschen haben Blutgruppe Null Rh negativ?
Blutgruppe Null kommt sehr häufig vor (rund 41% der Bevölkerung). Allerdings haben gleichzeitig 85 Prozent aller Menschen einen positiven Rhesusfaktor D. Es verbleiben also nur insgesamt 6% aller Menschen die die Blutgruppe Null Rhesus negativ haben. Die Verteilung kann man der folgenden Grafik entnehmen:
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